
Wegführung: Payerbach-Reichenau Bf. (8.25) – Eng – Lackabodengraben – Alpleck (10.40) – Gipfel (11.35-12.15) – Knofelebenhütte (12.55-13.30) – Mitterberggraben – Eng – Bf. (15.15)
Höhenmeter | Strecke | reine Gehzeit: 1140hm | 17.2km | 5 Std. 20 Min.
Viecher: 1 Wespe bei der Hütte, 1 Katze
Nach einer weiteren Woche ohne Sonne – in Wien wahrscheinlich die zweitlängste Periode ohne Sonnenschein seit Aufzeichnungsbeginn – zog es mich nochmal auf den Berg. Günter wollte den seit Oktober wieder begehbaren Abschnitt übers Alpleck gehen. Dort hatten Starkregen und Orkan Mitte September 2024 weite Teile des Nordost- bis Osthangs des Krummbachsteins umgelegt. Die Idee war gut – neben maximaler Fernsicht am Gipfel genossen wir die milde Luft am Gipfel und bei der geschlossenen Knofeleben. Insgesamt trafen wir sicher rund zwanzig Wanderer, sechs alleine am Gipfel und etliche kamen uns im Abstieg entgegen.
Der Nebel endete hinter Gloggnitz und so rollten wir bei der aufgehenden Sonne am Bahnhof ein. Im Talboden hatte es kräftig abgekühlt, rund -4 Grad hatte es bei unserem Start. Die Wiesen mit Reif überzogen.




In der Eng war der Boden frostfrei und trocken. Keine Spur von Eis. Zum Aufstieg nahmen wir zur Abwechslung wieder einmal den Lackabodengraben. Den bin ich zuletzt 2021 gegangen. An den oberen Abschnitt konnte ich mich kaum noch erinnern.

Im oberen Teil wunderte ich mich bereits über die helle Umgebung. Ich hatte den Graben als eher düster in Erinnerung. Der Grund war bald gefunden: Der September 2024 hatte auch hier am Ausstiegshang gewütet:






Beim Beginn der Kehren mussten ein paar Bäume noch überklettert werden, sonst ist der Weg wieder durchwegs begehbar. Aber die Schäden, bistdudeppat! Wir dachten beide dasselbe. Diese Anstiegsroute hatte – um es zynisch auszudrücken – deutlich an Attraktivität gewonnen, bot dieser Teil des Gahns nun auch nach Osten und Nordosten eine prächtige Aussicht.









Ab dem Sattel hielt sich im Schatten eine dünne, vereiste Schneedecke. Die Grödeln brauchte man aber nicht. Nur das letzte Stück zum Gipfel war recht glatt, aber im Aufstieg ging es noch.
Oben gab es die erwartete maximale Fernsicht nach Westen und Südwesten:

Die Quellwolke im Nebel sah ich zuletzt auch vom Jauerling und von der Troppbergwarte. Vielleicht das Kraftwerk in Simmering oder bei der OMV.







Da werde ich evtl. noch etwas ergänzen. Ich fand eine verhatschte (gealterte) Okklusionsfront, die über Mitteleuropa zerfledderte. Warmluftzufuhr in den unteren Schichten mit rund +5 Grad auf 1500m. In 500hPa eine zarte Andeutung eines thermischen Troges mit -20 Grad. Die Schichtung damit von Haus aus zart labil. Minimale Andeutung eines schwachen Seitentrogs gegen Mittag, das würde passen. Dennoch bemerkenswert, dass es für so deutliche zinnenförmige Quellungen gereicht hat. Im Sommer wärs der perfekte Gewittervorbote gewesen.
Der Vorhersageaufstieg im beobachteten Gebiet zeigt genau das: Eine etwas feuchtere Schicht in mittleren Höhen und sogar leicht labil von rund 3 bis 6,5km Höhe. Die Bodenschicht allerdings extrem trocken und daher logischerweise keine Gewitter.

Der Beobachtungsaufstieg von München, also deutlich weiter westlich, hat schwach labile Schichtung zwischen 2 und 7km Höhe ebenfalls im Angebot.

Nach ausgiebigem Schauen und Jause stiegen wir direkt zur Hütte ab. Bis auf wenige Stellen schnee- und eisfrei und daher kein Problem.


Nach einer halben Stunde brachen wir auf und stiegen auf dem „Normalweg“ zur Eng ab.

Beim Ausgang der Eng schien noch die Sonne. Das sollte sich aber bald ändern …





Mit zehn Minuten Spielraum erreichten wir den (neuen) CJX nach Wiener Neustadt. Damit ist auch am Samstag ein halbstündiger Takt (allerdings mit Umsteigen) bis Wien gegeben. Sonntags ändert sich allerdings wenig (alle 42-60min).
Schön war’s.