Im Satellitenbild von 16.00 MESZ sieht man den Kern des Höhentiefs über Bosnien, die langgestreckte Okklusionsfront reicht von Österreich bis in die Ukraine. Der Regen blieb zumeist leicht, dazu wehte ein mäßiger Nordwind. Im Wiener Becken lag die Grenze am Nachmittag mitten im Prater. Nach Osten regnete es teilweise mäßig, jeder Kilometer nach Wien brachte häufigere Regenpausen.
Der Feiertag, Christi Himmelfahrt, wurde nicht so sonnig wie ursprünglich prognostiziert. Schuld trug ein ausgeprägtes Höhentief über dem Balkan, das den vierten Tag in Folge von Norden her seine Okklusion hereindrehte. Besagten Donnerstag hätte die Okklusion rund 100km weiter östlich liegen sollen. So war es auch schon drei Tage vorher prognostiziert worden. Da hatte ich bereits meine Zweifel, dass es so kommt. Bei einer ähnlich eingefahrenen Lage eine knappe Woche zuvor blieb die Okklusion ebenfalls noch länger im Osten hängen.
Ideales Wetter also für eine Radtour, ich wollte einmal den Großteil der Strecke zur Dienststelle abfahren. Bis zur Mannswörther Pfarrkirche brauchte ich knapp 50min (17km), die letzten Kilometer zum Flughafen sparte ich mir.
Der auch untertags leergefegte Michaelerplatz vor der Hofburg im ersten Lockdown 2020
Wieder alles legal. Hinfahrt bei unbarmherzigen Südostwind (Gegenwind) am Abend, statt 60min im Schnitt hab ich dieses Mal 80min für 22km gebraucht, allerdings auch über den Prater, weil ich da noch nicht wusste, dass man die derzeit ruhende Baustelle in Erdberg am Donaukanal durchfahren kann. Es ist schon deutlich mehr los, so viele Menschen hab ich abends noch nie gesehen auf der Strecke. Zwei Mal haben sich entgegenkommende Radfahrer (ein älteres Ehepaar und drei Jugendliche) bedankt, weil ich bei einer Engstelle gewartet habe, bis sie vorbei waren. Am Flughafengelände hoppelte dann ein kleiner Feldhase am Zaun entlang und verschwand im Betriebsgelände. Auf der Rückfahrt sah ich zwei Fasane am Radweg. Insgesamt waren es 36km Strecke am Rückweg.
Fußstatus: beschwerdefrei beim Gehen, nur Rückfahrt leicht spürbar
Die Anfahrt übertraf bei weitem die zurückgelegten Strecke zu Fuß, aber das war es mir wert. Vom Augarten kommend zunächst am Donaukanal bis Urania, beim Stadtpark links und beim Schwarzenbergplatz weiter zum Karlsplatz (das war nicht sehr gescheit, viele Ampeln). Zurück am Wienkanalradweg und bei der Pilgramgasse über Margareten und Gaudenzer Gürtel am Haydnpark vorbei. Die Flurschützstraße und Wilhelmstraße, das ging wieder besser. Über die Philadelphiabrücke und die schnurgerade Oswaldgasse, das kannte ich noch vom Vortag. Den Liesingtalradweg fuhr ich bis Liesinger Platz und weiter am Radweg den Promenadeweg (einziges Polizeiauto bis dahin, das aktiv kontrollierte) bis zum Kollegium Kalksburg. Dort links in den Forstweg bis Waldandacht und steil hinab zur Kaltenleutgebner Straße. Durchwegs am Radweg bis zur Kirche.
Am Rückweg wesentlich schöner über Perchtoldsdorf entlang der Bahnzeile bis Liesinger Platz. Bis Meidlinger Hauptstraße fuhr ich wie am Vortag, dann aber über die Sechshauser Straße unter der Gumpendorfer Straße durch und über ein paar Gassen bis zum Anfang der Mahü, diese entlang bis zum Ring und über Schottenring nach Hause. Retour wars einfacher, am Hinweg plagten mich die vielen Ampeln und teilweise schlechte Radwegsbeschilderung mit Baustellen.
Nach 1 Stunde und 40 Minuten Anfahrt erreichte ich den Ausgangspunkt bei der Kirche. Viele Jahre später wird man sich fragen, warum ich nicht öffentlich anreiste: Die Tour fand im ersten Lockdown statt – da war die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Freizeitzwecken verboten!
Erste derartige Radtour überhaupt. Bis man sich erstmal durch die Stadt gewurschtelt hat, dauert leider. In der berühmten Fahrradstraße Hasnerstraße zählte ich über 20 Kreuzungen, also ganz sorglos ist das Dahinradeln dort auch nicht. Übers Wilhelminenspital fuhr ich weiter und erstmals den Flötzersteig.
Starker Südostwind, noch Schnee in den Bergen von der Kältephase und nur ein Tag frei. Daher die Gelegenheit genutzt für die erste Radfahrt der Saison. Nächstes Mal wieder mit Sonnencreme, sonst hat alles gepasst. Ich hatte drei Kameras dabei. Das Smartphone benutzte ich nur zum Navigieren, die Sony RX100 VI hatte ich am Gürtel für Panorama-Aufnahmen und die Canon G3X in der Radtasche für die Makros.
Nach der berufsbedingten Übersiedlung von Wien nach Salzburg dauerte es bis zum 2. März 2017, bis ich wieder mit dem Rad unterwegs sein konnte. Ich wartete das Ende der Kaltfront ab und startete von der neuen Wohnung in Maxglan weg. Der Wind blieb relativ schwach, die Sicht besserte sich deutlich. Zuerst fuhr ich die knapp 6km lange Moossstraße nach Süden, die seit über 200 Jahren besteht. Ein mehr oder weniger breiter Rad- und Spazierweg führt fast durchgehend neben der Straße, wenn auch durch zahlreiche Wurzeln etwas buckelig geworden.
Am 07. August nutzte ich die noch regenfreien Vormittag für eine Rad- und Wandertour im Inn- und Halltal, ehe ab den Mittagsstunden eine Gewitterlage vorhergesagt war. Das Timing war zugegebenermaßen etwas knapp, da es in der Schweiz nachts schon gewitterte und über Innsbruck schon die ersten mittelhohen Wolkenfelder auftauchten. Als ich um 7.50 aufs Rad stieg, brauchte ich zunächst keine Sonnenbrille, da der Altocumulus recht dicht war (stratiformis opacus). Trotz der Wolken am Vormittag beschloss ich aber mein Vorhaben durchzusetzen.
Westwindlage. Die Tour startete von Zuhause weg, wobei ich mich auf der Praterallee von den Baustellenabsperrungen irritieren ließ und einen größeren Umweg fuhr, um über die Praterbrücke auf die Donauinsel zu kommen (Lusthaus – Aspernallee und dann am Gehsteig bis zur Südosttangente). Ab dann ohne Orientierungsprobleme über die Steinspornbrücke auf den EV6 und immer geradeaus bis Stopfenreuth. Am 23. April 2021 bin ich zuletzt so gefahren, doch war das letzte Stück in Stopfenreuth damals gesperrt. Zuletzt über die Donau und nochmal eine Ehrenrunde durch den Ort, ehe ich mein Ziel, die Marienkirche in Bad Deutsch-Altenburg erreichte. Die leider verschlossen war, aber es war nicht mein letzter Besuch mit dem Rad hier. Auch von außen sehr sehenswert.
Statistik: 2h 35 Minuten reine Fahrtzeit, 3 Std. Gesamtzeit, 54km und 100hm (56km mit Rückfahrt vom Bahnhof)