
Wegführung: Maria Laach Kirche (9.40) – Ruine Zeissing – Gießhübl (10.30) – Burgstock/Aussichtsturm (11.25-12.00) – Gipfel (12.25) – Naturparkhaus (12.30-13.30) – Nonnersdorfer Kreuz (14.45) – Maria Laach (15.45)
Höhenmeter | Strecke | reine Gehzeit: 550hm | 15km | ca. 4 Std.
Viecher: 1 Katze
Mein fünfter Jauerling-Besuch und der zweite bei Traumwetter. Erneut mit Traunsteinblick, aber im Gegensatz zum Oktober 2023 weniger dunstig. In der Höhe zogen im Tagesverlauf ein paar ausgeprägtere Cirren und Altocumuli durch, die einen schwach wetterwirksamen Höhentrog ankündigten. Durch diesen sollte der Nebel am Folgetag dichter werden, aber zugleich weiter abheben.

Wolfgang und ich fuhren bei leicht abgehobenen Nebel in Wien los. Bereits bei der Auffahrt nach Maria Laach wurde der Nebel immer dünner. Bei der Ankunft im Ort schien die Sonne fahl durch die Nebelschwaden hindurch. Es war sogar leicht frostig, mit rund -1 Grad auf knapp 600m Höhe.
Zuerst schauten wir in die sehenswerte Kirche, im Volksmund „Unserer Lieben Frau sechs Finger“ genannt. Der Chor wurde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut, die Einwölbung des Langhauses Ende des 15. Jahrhunderts. Im Jahr 1512 wurde der Westturm angebaut. Der spätgotische Doppelflügelaltar aus dem Jahr 1480 ist vollständig erhalten. Links die spätgotische Steinkanzel aus dem Jahr 1500.





Leider durfte man das Grundstück nicht betreten (Verbotstafel).



Kurz vor dem weiteren Aufstieg machten wir einen Abstecher nach Gießhübl, um einen Blick auf den Wehrturm zu werfen:


Der Hofhund bellte, aber zeigte sich nicht.

Schließlich erreichten wir die verlassen wirkende Aussichtswarte. Ein Wanderer sonnte sich vor der zugehörigen Jausenstation mit einer Bierflasche am Tisch. Damit war klar, dass die Warte doch geöffnet war, auch wenn niemand oben zu sehen war. Doch es wehte beständiger Westwind am Turm und gemütlicher war es unten auf der Burgstockwiese.
Einige Detail- und Panoramaaufnahmen folgen:









Die Nebelgrenze lag recht exakt um 700m herum. Bei diesem Blick nach Nordosten rätselten wir beide, was im östlichen Waldviertel noch so hoch sein könnte. Mein Verdacht:







Der Nebel floss übrigens mit erkennbarer Geschwindigkeit von West nach Ost, löste sich aber nicht auf. Allenfalls an den Rändern bekam er vorübergehend Lücken, die sich gegen Abend wieder schlossen.






Im Naturparkhaus hatten wir Glück und bekamen einen reservierten Tisch, den wir eine Stunde später räumen mussten. Aber länger hätten wir wegen der frühen Dunkelheit ohnehin nicht sitzen wollen. Schon lange nicht mehr so ein gutes paniertes Schweinsschnitzel gegessen. Auch der gemischte Erdäpfel-Blattsalat war perfekt.

Im Abstieg vom Hochplateau Richtung Nonnersdorfer Kreuz ergab eine Sichtschneise mit Jungwald nochmals einen beeindruckenden Alpenblick.





Der Weg verlief in diesem Bereich zeitweise neben dem markierten Weg auf der Karte, wurde also neu trassiert. Der Forstweg im Abstieg wartete nochmals mit Premiumgatsch auf.



Das Gebäude rechts ist ein kleiner Hofladen, der rund um die Uhr zur Selbstbedienung geöffnet ist (Videoüberwachung) und man auch selbst zahlen konnte. Bei all den regionalen Köstlichkeiten fiel mir die Auswahl schwer, aber zumindest die Brandteigringe und das Apfelbrot kann ich empfehlen.

Die Verlockung war groß und so fuhren wir hinter Zeißing nochmal auf den Jauerling hinauf bis Oberndorf und damit über den Nebel, bei schönem Abendrot und unbegrenzter Sichtweite zu den Alpen. Dann hieß es leider Abschied nehmen von der Helligkeit.