Katergebirge bei Sauwetter, 26.10.25

Hainzen (1638m) im Katergebirge, Salzkammergutberge

Route: Katrin Bergstation (1413m, 09.20) – Hainzen (1638m) – Abbruch – Hainzen – Elferkogel (1601m) – Bergstation (ca. 13.15)

Höhenmeter/Distanz/Gehzeit: ca. 330hm | 5km | ca. 3,5 Std.

Nationalfeiertag, in der Nacht davor Uhrumstellung, somit größtenteils ausgeschlafen. Erst war Bleckwand angedacht, allerdings wird die Hütte derzeit saniert und ist geschlossen. Dann erschien die Bleckwand offenbar zu ambitioniert für den Rückreisetag – immerhin knapp 1000 Höhenmeter, und es wurde umdisponiert auf das Katergebirge. Denn wir hatten mit der Unterkunft noch eine Gratis Berg/Talfahrt offen. Meine Wetterprognose war allerdings eher pessimistisch. Die Modelle rechneten teilweise bis Mittag durchziehende Schauer bei einer Nullgradgrenze um 1400-1500m. Das Lokalmodell D2 war etwas (zu) optimistischer mit 2-3 Stunden durchziehenden Schauerstaffeln, aber reichlich tiefer Bewölkung.

Ich kannte das Katergebirge schon von der klassischen West-Ost-Überschreitung im Juni 2017, damals bin ich die Skipiste abgestiegen, weil mir die Schlange vor der Talfahrt zu lang war.

Sonniger Start bei der Talstation

Die kürzeste Anreise des Wochenendes – wir mussten nur ein paar Meter von der Unterkunft gehen und standen schon vor der Talstation. Der Himmel strafte meinen Worten Lügen – es gab noch ein paar Sonnenstrahlen.

Die 1959 errichtete Einseilumlaufbahn war die erste kuppelbare Einseilumlaufbahn Österreichs

Die Seilbahn wurde 1979 neu gebaut unter Verwendung vieler älterer Stützen und Stationen. Der alpine Skibetrieb wurde 2010 eingestellt, seit 2019 schreibt die Seilbahn durchgehend schwarze Zahlen und ist vor allem bei Touristen aus Asien ein beliebtes Ziel.

Zimnitz gegenüber und Höllengebirge in Wolken

Der Sonnenschein hielt nicht lange. Schon bei der Bergfahrt trübte es mit Schauerwolken ein. Gegenüber am Leonsberg sank die Wolkenuntergrenze unter 1700m.

Schneeschauer auf der Bergstation mit Aussicht

Bevor wir endgültig und nachhaltig eingenebelt wurden, hatte man unter dem Schneeschauer noch eine gute Durchsicht nach Süden Richtung Grimming (links), Sarstein (mittig) und Dachstein (rechts)

Predigstuhl im Vordergrund, rechts Zinken und Hoher Sarstein, links Hohe Radling, dahinter Grimming

In Bildmitte waren sogar noch einzelne Gipfel der Rottenmanner Tauern mit bloßem Auge sichtbar, bereits über 60km entfernt.

Aufstieg im nassen Schneefall am teilweise seilversicherten Steig

Wir querten ansteigend den felsdurchsetzten Südhang des Elferkogels, wo rasch Endstation für die Turnschuhtouristen war. Der Steig war breit, aber rumpelig und die Steine teils rutschig. Es gab abschnittsweise sogar ein Stoffseil.

Seilversicherte Querung
Blick Richtung Bad Goisern und Hallstätter See

Stellvertretend für die restlichen Stunden:

Nebel und Schneefall

Der Schneefall blieb feucht, das heißt, die Nullgradgrenze pendelte um 1500m herum. Damit wurden wir schnell durchfeuchtet, die Handschuhe nass, und man sah nichts mehr, außer zunehmend Schnee am Weg.

Csaba spurte voraus
Am Gipfel vom Hainzen

Beim Hainzen war Ende der „Ausbaustrecke“, der Weiterweg zum Rosskopf war schwarz markiert. Wir blieben nur kurz stehen.

Der Nebel wollte nicht weichen, zwischendurch schneite es weniger, windete dafür mehr
Bereits am Rückweg

Beim Beginn des seilversicherten Abschnitts drehten wir um. Zuvor waren uns zwei Einheimische entgegengekommen, die uns warnten, dass das Seil vereist sei und man bei den Kletterstellen wegen dem Schnee aufpassen müsse. Ich kannte den Weiterweg noch von meiner Tour im Sommer 2017 – aus meinem damaligen Bericht:

Zitat:

Nach dem Vorgipfel gegenüber folgt ein steiler, ausgesetzter und teils versicherter Abschnitt in einen Sattel, ehe der eigentliche Abstieg in die 1577m-Scharte bevorsteht. Danach der umgangbare ausgesetzte Grataufschwung, ehe es relativ eben zum Hainzen hinaufgeht.

Im obersten Abschnitt gibt es ein lose hängendes Stoffsteil. Danach wird es links ordentlich ausgesetzt, was der Latschenbewuchs etwas kaschiert.

Ich wähle die vermeintlich harmlose Umgehung, die aber mitunter schwieriger und gefährlicher als die Gratkletterei ist. Es handelt sich um eine lange Querung mit Auf und Ab, im teils abschüssigen Gelände. Die Hände muss man hier ebenfalls benutzen (I). Vor der Felsrippe beginnen die Seilversicherungen.

Ziemlich nutzloses, weil zu schlaffes Stoffseil.

Nach der Felsrippe kommt nochmals eine kurze Querung und eine weitere Felsrippe, dann geht es steil, aber unschwierig hinauf auf den Kamm, wo sich die Umgehung mit dem anderen Steig vereinigt.

Zitatende.

Am Rückweg wurde die Sicht besser
Elferkogel rechts

Beim Rückweg nahmen wir die zweite Abzweigung Richtung Bergstation. Csaba und Alex hatten etwa die Hälfte der Gruppe, sie ging links, wir trafen beide gleichzeitig dann bei der Kreuzung wieder aufeinander. Ghupft wie ghatscht, wie man so schön sagt.

Beim Abstieg zur Bergstation traf uns dann der nächste Nassschnee-Schauer. Wir nahmen gleich die nächste Talfahrt, und kehrten anschließend nochmal beim Zauner ein. Ich hatte richtig Hunger und wählte dieses Mal den Tafelspitz, dazu Schladminger Bio-Zwickl. Zauner kann nicht nur Süßes. Hätte auch Entenleber, Rinder-Consommé mit Milzschnitten oder Kaninchenrücken haben können. Einen Schoko- und Amarenakuchen nahm ich dann doch mit, den gab es am nächsten Tag für die ganze Schicht – es war stressiger Dienst, verdiente Nahrung für die Nerven.

Bad Ischl mit Zauner Esplanade links, im Hintergrund Gspranggupf und Jaunzen

Richtung Norden übrigens typische Kaltluftkonvektion (Cumulonimbus) mit lockerer Quellbewölkung im Vordergrund. Am Nachmittag fuhren wir zurück, gegen 19 Uhr war ich zuhause.

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