
Route: Katrin Bergstation (1413m, 09.20) – Hainzen (1638m) – Abbruch – Hainzen – Elferkogel (1601m) – Bergstation (ca. 13.15)
Höhenmeter/Distanz/Gehzeit: ca. 330hm | 5km | ca. 3,5 Std.
Nationalfeiertag, in der Nacht davor Uhrumstellung, somit größtenteils ausgeschlafen. Erst war Bleckwand angedacht, allerdings wird die Hütte derzeit saniert und ist geschlossen. Dann erschien die Bleckwand offenbar zu ambitioniert für den Rückreisetag – immerhin knapp 1000 Höhenmeter, und es wurde umdisponiert auf das Katergebirge. Denn wir hatten mit der Unterkunft noch eine Gratis Berg/Talfahrt offen. Meine Wetterprognose war allerdings eher pessimistisch. Die Modelle rechneten teilweise bis Mittag durchziehende Schauer bei einer Nullgradgrenze um 1400-1500m. Das Lokalmodell D2 war etwas (zu) optimistischer mit 2-3 Stunden durchziehenden Schauerstaffeln, aber reichlich tiefer Bewölkung.
Ich kannte das Katergebirge schon von der klassischen West-Ost-Überschreitung im Juni 2017, damals bin ich die Skipiste abgestiegen, weil mir die Schlange vor der Talfahrt zu lang war.

Die kürzeste Anreise des Wochenendes – wir mussten nur ein paar Meter von der Unterkunft gehen und standen schon vor der Talstation. Der Himmel strafte meinen Worten Lügen – es gab noch ein paar Sonnenstrahlen.

Die Seilbahn wurde 1979 neu gebaut unter Verwendung vieler älterer Stützen und Stationen. Der alpine Skibetrieb wurde 2010 eingestellt, seit 2019 schreibt die Seilbahn durchgehend schwarze Zahlen und ist vor allem bei Touristen aus Asien ein beliebtes Ziel.

Der Sonnenschein hielt nicht lange. Schon bei der Bergfahrt trübte es mit Schauerwolken ein. Gegenüber am Leonsberg sank die Wolkenuntergrenze unter 1700m.

Bevor wir endgültig und nachhaltig eingenebelt wurden, hatte man unter dem Schneeschauer noch eine gute Durchsicht nach Süden Richtung Grimming (links), Sarstein (mittig) und Dachstein (rechts)

In Bildmitte waren sogar noch einzelne Gipfel der Rottenmanner Tauern mit bloßem Auge sichtbar, bereits über 60km entfernt.

Wir querten ansteigend den felsdurchsetzten Südhang des Elferkogels, wo rasch Endstation für die Turnschuhtouristen war. Der Steig war breit, aber rumpelig und die Steine teils rutschig. Es gab abschnittsweise sogar ein Stoffseil.


Stellvertretend für die restlichen Stunden:

Der Schneefall blieb feucht, das heißt, die Nullgradgrenze pendelte um 1500m herum. Damit wurden wir schnell durchfeuchtet, die Handschuhe nass, und man sah nichts mehr, außer zunehmend Schnee am Weg.


Beim Hainzen war Ende der „Ausbaustrecke“, der Weiterweg zum Rosskopf war schwarz markiert. Wir blieben nur kurz stehen.


Beim Beginn des seilversicherten Abschnitts drehten wir um. Zuvor waren uns zwei Einheimische entgegengekommen, die uns warnten, dass das Seil vereist sei und man bei den Kletterstellen wegen dem Schnee aufpassen müsse. Ich kannte den Weiterweg noch von meiner Tour im Sommer 2017 – aus meinem damaligen Bericht:
Zitat:
Nach dem Vorgipfel gegenüber folgt ein steiler, ausgesetzter und teils versicherter Abschnitt in einen Sattel, ehe der eigentliche Abstieg in die 1577m-Scharte bevorsteht. Danach der umgangbare ausgesetzte Grataufschwung, ehe es relativ eben zum Hainzen hinaufgeht.

Im obersten Abschnitt gibt es ein lose hängendes Stoffsteil. Danach wird es links ordentlich ausgesetzt, was der Latschenbewuchs etwas kaschiert.

Ich wähle die vermeintlich harmlose Umgehung, die aber mitunter schwieriger und gefährlicher als die Gratkletterei ist. Es handelt sich um eine lange Querung mit Auf und Ab, im teils abschüssigen Gelände. Die Hände muss man hier ebenfalls benutzen (I). Vor der Felsrippe beginnen die Seilversicherungen.

Ziemlich nutzloses, weil zu schlaffes Stoffseil.

Nach der Felsrippe kommt nochmals eine kurze Querung und eine weitere Felsrippe, dann geht es steil, aber unschwierig hinauf auf den Kamm, wo sich die Umgehung mit dem anderen Steig vereinigt.
Zitatende.


Beim Rückweg nahmen wir die zweite Abzweigung Richtung Bergstation. Csaba und Alex hatten etwa die Hälfte der Gruppe, sie ging links, wir trafen beide gleichzeitig dann bei der Kreuzung wieder aufeinander. Ghupft wie ghatscht, wie man so schön sagt.
Beim Abstieg zur Bergstation traf uns dann der nächste Nassschnee-Schauer. Wir nahmen gleich die nächste Talfahrt, und kehrten anschließend nochmal beim Zauner ein. Ich hatte richtig Hunger und wählte dieses Mal den Tafelspitz, dazu Schladminger Bio-Zwickl. Zauner kann nicht nur Süßes. Hätte auch Entenleber, Rinder-Consommé mit Milzschnitten oder Kaninchenrücken haben können. Einen Schoko- und Amarenakuchen nahm ich dann doch mit, den gab es am nächsten Tag für die ganze Schicht – es war stressiger Dienst, verdiente Nahrung für die Nerven.

Richtung Norden übrigens typische Kaltluftkonvektion (Cumulonimbus) mit lockerer Quellbewölkung im Vordergrund. Am Nachmittag fuhren wir zurück, gegen 19 Uhr war ich zuhause.