Gaisberg (1287m)

Katze am Hiesberg im Aufstieg zum Gaisberg

Ich lebte und arbeitete zwei Jahre in Salzburg-Stadt und ging am Anfang von der Endhaltestelle der Linie 2, Obergnigl, über Kühberg [1,2] und Gersbergalm zum Gipfel. Als die Haltestelle wegen einer Großbaustelle gesperrt wurde, disponierte ich auf die Endhaltestelle der Linie 6, Parsch, um. Dort ging ein ziemlich steiler Fahrweg am Gehöft Hiesl vorbei zur Gersbergalm. Die vielen Hiesbergkatzen-Begegnungen waren für mich als Katzenliebhaber ein zusätzlicher Anreiz für diesen Aufstiegsweg [3].

Aufstiegsrouten auf den Gaisberg, Gurlspitze v.a. als beliebtes Winterziel

Am häufigsten ging ich also über [3] und [7] auf den Gipfel, von mir als „Standardanstieg“ bezeichnet. Ab Gersbergalm zieht der Steig in mehreren Kehren direkt zum Gipfelkreuz. Viele Trailrunner starteten erst ab Gersbergalm. Tages- und Sonntagstouristen gingen meist ab Parsch weg über den Zahnradbahnweg [4,10], ein breiter Weg, der der Trasse der ehemaligen Zahnradbahn (1887-1928) folgt. In der schneefreien Zeit hab ich ihn als holprig, manchmal geröllig in Erinnerung, deswegen benutzte ich ihn lieber im Winter zum Abstieg. Andere Anstiegswege bin ich wegen der umständlichen Anreise seltener gegangen [12, 11] oder habe sie mit weiteren Gipfeln (Nockstein, Gurlspitze) verbunden. Erst mit den letzten Touren entdeckte ich den Jägersteig [18], der recht kompromisslos entlang der ehemaligen Skipiste hinauf beim Startpunkt der Paragleiter herauskommt (zwischen Gipfel und Gasthof). Viele, selbst Einheimische, waren noch nie oben, oder belächeln den Gipfel vielleicht etwas als touristisch überlaufen. Für meine kurzen Erholungstage zwischen dem Schichtdienst war das Bergerl optimal: Kurze Anfahrt, gutes Training, viele Variationen und bei Bedarf mit dem Bus ins Tal – dazu immer anderes Wetter und Vegetation, diverse Tiersichtungen, ein aufgelassener Steig.

Es heißt, dass die Salzburger ein eher verschlossenes Volk gegenüber Fremden sind, und das konnte ich nach 64 Gaisbergtouren bestätigen: Ich bin öfter denselben Läufern begegnet, kam mit ihnen aber nie ins Gespräch. Auch mit den Wirtsleuten ergab sich nichts. Aber mit zwei ausländischen Busfahrern hatte ich am Weg hinunter am Ende gute Unterhaltungen, ebenso mit den ausländischen Taxifahrern. Die fast feindselige Reserviertheit gegenüber Fremden in der Touristenhochburg Salzburg, auch und besonders gegenüber Deutschen, war mitausschlaggebend, weshalb ich schon nach kurzer Zeit wieder zurück nach Wien ziehen wollte.

Bilanz 2017-2019

  • Gesamtzahl: 64
  • Aktuelle Gesamtzahl: 68
  • Letzte Tour: 21. Februar 2025
  • Höhenmeter: 16 120 (2017) + 30 290 (2018) + 9 630 (2019) = 56 040
  • Tagesrekord Höhenmeter: 1500 am 18.März 2018, mit 18km zugleich längste Tour
  • Schnellste Zeit (Aufstieg): 1 Stunde und 10 Minuten (10. August 2018)
  • Anzahl Touren über Standardanstieg: 40
  • Anzahl Touren mit Abstieg via Bus 151 vom Plateau: 45
  • Schönste Tour: 16. Jänner 2019, mit 3-4m Schnee, massiven Verwehungen mit Schneeschuhen
  • Skurrilste Tour: 19. September 2018, EU-Gipfel in Salzburg, Aufklärungsradar am Gipfel, Schweinsgulasch mit Knödel, fünf Meter daneben ein mobiler Zaun, bewacht von schwerbewaffneten Soldaten, neben mir saßen Offiziere und tranken Kaffee

2017

2018

2019

Folgejahre